Samstag, 21. Oktober 2017

21. Oktober 2017

Es ist nachts 00.30, fertig mit schlafen, vorlaufig! Das Arbeiten in der letzten Nacht ist sicher ein Grund dafuer! Die Erlebnisse der letzten 24 Stunden sind sofort wieder da und beschaeftigen mich! Die Frauen und Babies sterben wirklich im Busch, wenn sie nicht rechtzeitig Hilfe bekommen! Elisbeth  war am Unterrichten von jungen Studenten in einer JMEM Station, als der Leiter dort gebeten wurde eine Frau unter der Geburt mit Blutungen ins Spital zu fahren! Die Frau und das Baby haetten vermutlich gerettet werden koennen wenn das Kinondo Spital wo wir arbeiten Keiserschnitt machen koennte! Im anderen naechsten Spital das fuer Operationen eingerichtet ist streiken sie noch immer! Und so ist die Mutter von bereits 5 Kindern im Auto dieses Missionars auf dem Weg ins naechste Spital verblutet und mit ihr natuerlich auch das Kind!
In der letzten Nacht habe ich mit einem Geburtshelfer gearbeitet der nicht streiken wollte und deshalb jetzt in der Kinondoklinik mithilft. Er erzaelte mir einiges ueber die Situation. Eine Frau die in Kinondo einen Keiserschnitt braucht, muss in dieses uebernaechste Spital gebracht werden. Fahrt je nach Verkehr 1 bis 2 Stunden! Vorher muss sie das Geld organisieren! Ein Kaiserschnitt kostet umgerechnet 200 Franken! Im Vergleich dazu: Ein Dukduk Fahrer verdient fuer eine Fahrt von einer halben Stunde hoechstens 2 Franken!
Aus dieser Sicht verstehe ich jetzt schon besser wieso sie so vorwaerts machen. Sie haben im Schnitt zur Zeit 8 Geburten wegen diesem Streik! In der letzten Nacht hatten wir nur zweieinhalb.

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