Dienstag, 31. Oktober 2017

31. Oktober 2017

Ich erlebe viele Kontraste! Wir haben dieses schoene zuhause hier, das ich wie eine sichere Oase empfinde! Die scharfen Hunde, die so lieb sind zu uns! Eine Mauer um das wunderbar bepflanzte Grundstueck darauf das Haus steht! Wir haben viele gute Zeiten zusammen, Simone und ich und zusammen mit der Familie Ochieng!
Auf der andern Seite ist das Spital, wo wir stark mit der Kultur der Bevoelkerung konfrontiert werden! Letzte Nacht wurde ich richtig wuetend!!Die maennlichen Geburtshelfer haben sich an die Anwesenheit der Schweizer Hebammen gewoent, sie sind nicht mehr so lieb zu den Frauen! Sie sind sogar richtig grob und gemein! Oft erleiden die Frauen unbeschreibliche und unnoetige Qualen unter der Geburt! Danach habe ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Frau und das Kind nicht vor dieser Gewalt schuetzen konnte! Auf meine Frage an den Geburtshelfer, fuer was das gut sein soll, antwortete er sinngemaess: Das ist die Bestimmung der Frau, sie muss gedemuetigt werden, sie muss leiden!! Unglaublich!!!So sind die Frauen unter der Geburt dann auch sehr dankbar fuer jede wohltuende Massage und jedes aufmunternde und liebe Wort! Sie sind sehr gspuerig! Und auch nachdem sie  so gequaelt wurden, stehen sie nachher auf mit einer Kraft und Wuerde, als wenn nichts gewesen waere!


Diesem Kind durften Simone und ich auf die Welt helfen.
Solche Momente helfen mir, den Job noch nicht hinzuschmeissen!

Regenbogen von heute, später Nachmittag. Bild von Elisabeth Ochieng

Donnerstag, 26. Oktober 2017

26. Oktober 2017

Die Frau, die mit dem Tuck Tuck fuer die Geburt ins uebernaechste Spital musste, hatte dort ihren Kaiserschnitt bekommen, alles sei gut gegangen. In der Zwischenzeit verstehen wir auch wiso die Frauen einfach so aleine unter der Geburt weggeschickt werden wenn sie einen Kaiserschnitt brauchen. Wenn die Frauen aleine mit dem Tuck Tuck kommen, muss das Spital sie nehmen. Wenn sie jedoch mit dem Krankenwagen vorfahren, kann das Spital die Aufnahme verweigern! Dann hat die Frau gar keine Option mehr!!!Seit dem Streik hat sich denn auch die Muetter und Kindersterblichkeit verdoppelt! Das Kinondospital braucht einfach dringend einen Operationssaal! Qualifizierte und motivierte Leute haben sie!

Heute fanden die wiederholten Praesidentschafts Wahlen statt. Laut Nachrichten haben 5000 Wahl Lokale einfach nicht geoeffnet!!!Waere noch spannend zu hoeren was in CH in den Nachrichten darueber berichtet wird und ob ueberhaupt?

Dennoch, bis jetzt geniessen wir Kenia sehr! Der nahe Kontakt zu den Menschen, den wir durch die Mitarbeit im Spital haben duerfen, beeindruckt uns tief!!!Simone und ich haben je eine kleine Wohnung im Erdgeschoss der lieben Gastfamilie Ochieng und wir wohnen mitten in einem wunderbaren Garten! Die Hitze ertragen wir bis jetzt sehr gut! In den letzten 4 Tagen hat es oft auch geregnet!! So afrikanischer Regen ist auch sehr beeindruckend!



Selfis am Meer! Wir werden beim mitarbeiten immer wieder mit dem zum Teil harten Alltag der Menschen hier konfrontiert, doch die Freude und Ferienstimmung überwiegt!
Unsere Gastfamilie
Ein Affenbrotbaum, wie es viele hier hat



Die Fotos sind alle von Elisabeth Ochieng, unserer Hostmother,
Sie ist eine leidenschaftliche Amateur Fotografin

Sonntag, 22. Oktober 2017

22. Oktober 2017

im Geburtszimmer hat es ja nur 2 Betten. Heute Sonntagmorgen waren 3 Frauen mit Wehen da. 2 Frauen die das erste Kind erwarteten und eine Frau mit dem zweiten Kind. Die beiden Frauen mit dem ersten Kind waren schon ziehmlich erschoepft. Wenn die Geburt noch nicht richtig angefangen hat, uebernachten sie einfach draussen. Nochmals nach Hause gehn in dieser Situation, wie bei uns ueblich, ist in Kenia keine Option. Die Menschen sind nicht so gerne nachts unterwegs. Die meisten kommen auch mit einem Tucktuck.  Es waere zu teuer so hin und her zu fahren. Die Verwandten, die auch da sind und irgendwo ums Haus uebernachten sorgen fuer das Essen und trinken! Auch Waesche und Kleider nehmen sie selber mit. Heute ca 14.00, eine Frau hat schon geboren, kommt eine vierte Frau. Weil dort die Geburt unmittelbar bevorsteht, steht eine Frau auf und macht ihr so Platz auf dem Gebaerbett. Sie warted daneben, bis die Geburt vorueber ist und sie das Bett wieder benutzen kann. Um 17.00 kommt es ziehmlich heftig regnen. 2 Frauen haben noch nicht geboren! Eine von ihnen muss ins Spital in Mombasa verlegt werden. Der Kopf liegt verkehrt herum im Geburtskanal, sie braucht ziehmlich sicher einen Kaiserschnitt. Sie wird einfach rausgeschickt! Sie muessen selber oganisieren wie sie in dieses Spital kommen! bei diesem Regen, ohne Infusion, ohne Begleitung, ohne Ambulanz! Dafuer werden eine halbe Stunde spaeter Simone und ich mit der Ambulanz nach Hause gefahren! Grund: da Elisabeth uns nicht erreichte, hat sie den Direktor angerufen! Auf dem einten Nach Hause Weg hatte es starke Unruhen gegeben! Sie wollte uns warnen! Der Direktor hatte darauf bestanen, dass wir mit der Ambulanz nach Hause fahren!

Am Strand gstern abend

Samstag, 21. Oktober 2017

21. Oktober 2017

Es ist nachts 00.30, fertig mit schlafen, vorlaufig! Das Arbeiten in der letzten Nacht ist sicher ein Grund dafuer! Die Erlebnisse der letzten 24 Stunden sind sofort wieder da und beschaeftigen mich! Die Frauen und Babies sterben wirklich im Busch, wenn sie nicht rechtzeitig Hilfe bekommen! Elisbeth  war am Unterrichten von jungen Studenten in einer JMEM Station, als der Leiter dort gebeten wurde eine Frau unter der Geburt mit Blutungen ins Spital zu fahren! Die Frau und das Baby haetten vermutlich gerettet werden koennen wenn das Kinondo Spital wo wir arbeiten Keiserschnitt machen koennte! Im anderen naechsten Spital das fuer Operationen eingerichtet ist streiken sie noch immer! Und so ist die Mutter von bereits 5 Kindern im Auto dieses Missionars auf dem Weg ins naechste Spital verblutet und mit ihr natuerlich auch das Kind!
In der letzten Nacht habe ich mit einem Geburtshelfer gearbeitet der nicht streiken wollte und deshalb jetzt in der Kinondoklinik mithilft. Er erzaelte mir einiges ueber die Situation. Eine Frau die in Kinondo einen Keiserschnitt braucht, muss in dieses uebernaechste Spital gebracht werden. Fahrt je nach Verkehr 1 bis 2 Stunden! Vorher muss sie das Geld organisieren! Ein Kaiserschnitt kostet umgerechnet 200 Franken! Im Vergleich dazu: Ein Dukduk Fahrer verdient fuer eine Fahrt von einer halben Stunde hoechstens 2 Franken!
Aus dieser Sicht verstehe ich jetzt schon besser wieso sie so vorwaerts machen. Sie haben im Schnitt zur Zeit 8 Geburten wegen diesem Streik! In der letzten Nacht hatten wir nur zweieinhalb.

Donnerstag, 19. Oktober 2017

19. Oktober 2017

Heute gehe ich auf die Nachtwache. Es ist ja nicht so, dass das Spital uns braucht oder auf uns gewartet hat! Im besten Fall findet ein Kultur Austausch zwischen den beiden Arbeitskulturen statt! Bei uns in CH wenden wir in der Geburtshilfe ueberall  Sachen an, die wir von Voelkern z.B. aus Afrika oder Suedamerika gelernt haben. Wir kombinieren das mit der Schulmedizin.
Gestern haben wir leider die Kehrseite davon erlebt, dass die Geburthelfer ihr Handwerk so gut beherrschen! Sie haben ja die Erfahrung, nach der Geburt fast alles zu flicken, was kaputt gegangen ist!! Wir haben ein Sprichwort: lo di nid zfescht uf d Aescht usä! Das meint: mache nichts Gefaerliches, wenn es nicht noetig ist!
Am Abend zuhause waren wir sehr deprimiert! Die Mutter und das Kind taten uns so leid, die heute bei dieser Geburt nach unserem Empfinden Macht Missbrauch erlebt haben! Darunter vemutlich auch diese starken Frauen und Kinder hier in Afrika leiden werden!
Bob unser einheimische Hostfather fragte: was ist los, ist jemand gestorben???Nein es ist niemand gestorben! Und ohne dieses Spital wuerden viele Frauen und Babis im Busch sterben!

Dienstag, 17. Oktober 2017

17. Oktober 2017

Heute habe ich wirklich das erstemal aleine nach Hause gefunden! Das heisst natuerlich hinten auf dem Motorrad Taxi! Unser Zuhause hat keine Adresse die man im Navi eingeben kann und so muessen wir den drivers den Weg zeigen!

Heute war ich nicht so motiviert im Spital zu arbeiten! Da es ja so viele Mitarbeitende hat und ich will schliesslich niemandem die Arbeit wegnehmen.

Morgens um 8.00 warteten schon Frauen auf die Schwangerschafts Kontrolle. Ein suesses 2 bis 3 jahre altes Maedchen , sehr schoen angezogen wie die meisten hier, fing an zu weinen als sie mich sah! Ich dachte, sie fremdet vor mir und wollte mich entferne. Da sagte die Mutter: nein, sie fremdet nicht, sie moechte, dass du sie hochnimmst. Hab sie dann etwa 10 Minuten gehalten und mich zu den Frauen gesetzt. Sie war ganz sehlig und ich auch! Diese Begegnung mit dem Kind und den Frauen hat mich so beruert! Es waren Moslem Frauen, wie viele in diesem Spital.

Sie konnten mich dann heute doch noch brauchen. Innerhalb 17 Stunden waren 14 Geburten! So etwas habe ich in der Schweiz noch nie erlebt! Sie haben nur ein kleines Geburtszimmer mit 2 Betten, die sind mit einem Vorhang getrennt! In der Mitte hat es so einen Rost am Boden, wie in einem Kuhstall! mit einem Schaber und Wasser spuelt man alles herunter. Auf den beiden Betten hat es eine dicke gruene Blache, die wird nach der Geburt einfach abgewaschen, mit einer Desinfektionsloesung und Wasser! Wenns pressiert ist nach 5 Minuten alles wieder bereit fuer die naechste Frau!
Die maennlichen Hebammen beeindrucken mich sehr! Sie machen all die Sachen die bei uns in CH der Arzt bei der Geburt macht, wie Vacuum und naehen. Fuer schwierige Geburten brauchen sie die gleichen Medikamente und Infusionen wie wir in CH auch. Fuer Kaiserschnitt verlegen sie die Frauen in ein anderes Spital, sie haben eine eigene Ambulanz. Es hat mehr Geburtshelfer als Hebammen. Sie sind sehr geduldig und lieb mit den Frauen und beherrschen ihr Handwerk wirklich!

Montag, 16. Oktober 2017

16. Oktober 2017

Mit der Hilfe von Simone, Andreas und Simi ist es mir jetzt möglich den Computer zu brauchen den Heeyoung mir mitgegeben hat! Allen herzlichen Dank!
Oft wurde ich gefragt: Wieso machst Du das? Ja, wieso mache ich das? Das fragte ich mich gestern und heute auch? Als Markus mir schrieb er gehe wandern, hatte ich das erstemal Heimweh!!
Ich hatte einfach die Möglichkeit mir einen Wunsch, den ich als jung schon hatte zu erfüllen: einmal für eine etwas längere Zeit in einer anderen Kultur zu leben.
Der Ort wo wir wohnen ist wie eine Oase! Wie ein nach Hause kommen! Das hilft sehr, um all die Eindrücke zu verarbeiten!
Gewöhnungsbedürftig sind die vielen Leute die einem etwas verkaufen wollen. Die Hitze natürlich, doch das geht bis jetzt besser als erwartet! Heute waren wir froh zu starten! Das Spital ist sehr klein. Das Wartezimmer ist draussen! Dort warten dann auch immer etwa 30 bis 100 Leute. Einige sind einfach auch Verwandte. Auch einige Arbeiten werden draussen erledigt: die blutigen Becken abwaschen, in einer Art riesigem Dampfkochtopf die Instrumente sterilisieren. Ab und zu pfüüst es dort gewaltig! Dann hat es auch sehr viel Personal! Auch etwa 100 Leute! Wir haben noch nicht herausgefunden was sie alle so machen? Wenn eine Frau unter der Geburt ist laufen da staendig Leute durch. Es ist alles sehr eng und einfach mit Vorhaengen getrennt. Es sind maennliche Hebammen angestellt. Wir betreuten zusammen eine Geburt, ein Geburtshelfer und ich. Er hat das sehr gut gemacht! Der medizinische Standart ist sehr hoch an diesem Spital. Sie haben ungefaer die gleichen Richtlinien wie wir sie in CH auch haben.
Die Frauen hier in Kenia strahlen oft so eine Wuerde und Kraft aus! Das war auch bei dieser Geburt so!Sogar die kleine Sarah, die geboren wurde hatte das schon drauf! Sehr eindruecklich!
Bin gespannt auf morgen!


Der Strand ist nur 20 min. zu Fuss. hier mit Ruby!
Die Foto ist nicht so scharf, doch man sieht das Meer

Gestern an einem Geissenrennen🤣 ein Event von mehrheitlich
weissen Leuten organisiert die hier leben. Ein spezieller Schlag von Leuten.
Unsere Gasteltern sind etwas anders. Ihre Tochter hat es genossen und wollte
gar nicht mehr nach Hause. Weil von ihrer Schule auch Kinder dort waren.

Freitag, 13. Oktober 2017

13. Oktober 2017

Gestern waren wir das erstemal im Spital wo wir mithelfen dürfen. Heute gingen wir nochmals mit einem picki-picki in suaeli, das ist ein Döfftaxi. Bob, das ist unser kenianischer hostfather, gab mir seinen knallgelben Helm. Zuerst geht es 15 Minuten über Stock und Stein!! 10 mal holpriger als unsere Talstrasse in Hallwil. Nachher geht es etwa 15 Min auf einer geteerten Strasse weiter. Die Fahrtkosten machten 2 Franken für 1 Picki-picki!Der Fahrer machte das super, ich hatte keine Angst, war richtig lässig! Das Spital wird unterstützt und wurde mitinitiatiert von einer schwedischen Familie die hier lebt! Die Mitarbeiter sind einheimisch. Weil ein anderes Spital streikt haben sie zur Zeit 200 Geburten im Monat! Sie machen im Spital und in den Dörfern auch ambulante Behandlungen und Prävention s Arbeit. Der Direktor nahm sich heute sehr viel Zeit, hat viel erzählt! Nachher wollte er uns unbedingt nach Hause bringen. Er hat einen schicken Toyota. Leider haben Simone und ich uns den Weg zuwenig gemerkt im " Urwald" so hatten wir etwa 7 Minuten länger als mit dem Picki-picki! Wir sind sehr gespannt aufs Mithelfen, ich habe schon ein wenig den " Bammel"! Vielleicht am Montag dann mehr, dann starten wir!

Unsere hostmother Elisabeth mit Tochter Rubi
Im Hintergrund ein wilder Feigenbaum wo gerade ein Affe sich gütlich tut,
Tomatenstöcke und eine Bananenstaude mit bald reifen Bananen
Der Baum mit dem dicken Stamm ist ein Affenbrotbaum.
Beide Bilder aus dem wunderschönen Garten

Donnerstag, 12. Oktober 2017

12. Oktober 2017

Wir hatten einen sehr angenehmen Flug mit der etiopian airlaines, waren ab Zürich ca. 15 Stunden unterwegs. Umsteigen in Wien und Adisabeba. Wir wohnen in einer schönen Wohnung bei einem CH/ Kenianischen Ehepaar mit einer 6 jährigen Tochter. Es ist nachts um 4.15. Seit 2 Stunden krähen 2 Hähne im Duett! Wenigstens schweigen dann die Hunde! Es sieht fast so aus wie wenn die Hähne und die Hunde sich die Wache teilen! Die drei, siehe Foto, bewachen uns gut! Es sind richtig "scharfe Hunde"! Wir haben uns gegenseitig schon fest ins Herz geschlossen! Hier liegen sie entspannt bei uns auf dem Sitzplatz! Das Ehepaare hat uns schon soviel gezeigt und erklärt! Bis jetzt durften wir es richig geniessen!


aus dem Flugzeug beim Landeanflug in Mombasa